Bacalhôa Buddah Eden Garden – Ein Park voller Buddahs und Pagoden

Ein Landschaftsgarten mit lauter Buddha-Statuen? Klingt im ersten Moment nach ziemlich viel Kitsch und seltsam für Portugal. Erwartet haben wir eine Art asiatisches “Gartenzwergerland”. Wir wurden aber eines Besseren belehrt und haben den Besuch im Buddha Garden Eden nicht bereut! Buddha Statuen gelten in heimischen Gärten mittlerweile als spirituelle Nachfolger des gemeinen Gartenzwergs. Und wer schaut sich schon freiwillig einen Landschaftsgarten mit “orientalischen” Gartenzwergen an? Aufgrund der zahlreichen positiven Empfehlungen haben wir beschlossen den Buddha Garden Eden aber trotzdem zu besuchen.

Vielleicht weil wir auch hofften, den Pfad der Erleuchtung zu finden oder zumindest ein bisschen gutes Karma zu sammeln. Man will ja schließlich nicht als Ameise wiedergeboren werden. Oder gar als Darmbakterie. Diese Stufe der Wiedergeburt ist ja bekanntlich für echte Bösewichte vorgesehen (siehe Mieses Karma von David Safier). Dazu zählen beispielsweise auch jene Talibans, die im Jahr 2001 die beiden über 50 Meter hohen Buddha-Statuen im afghanischen Bamiyan-Tal einfach in die Luft sprengten. Dieser Akt mutwilliger Zerstörung führte aber dazu, dass der portugiesische Geschäftsmann und Kunstmäzen Joe Berardo den Buddha Garden Eden als Hommage an die zerstörten Statuen errichten ließ. 6.000 Tonnen an Marmor und Granit waren für die Gestaltung der zahlreichen Buddha Statuen notwendig.

Von unserer Wohnung ist es nur einen Katzensprung nach Bombarral, wo sich die 35 Hektar große Gartenanlage inmitten von Weinbergen befindet. Nachdem wir den  Landschaftspark durch ein riesiges chinesisches Tor betreten hatten, schlug unsere anfängliche Skepsis in Begeisterung über. Verschlungene Wege führten uns hügelauf und hügelab an zahlreichen Buddha-Statuen und indische Gottheiten vorbei. Hinter jeder Wegbiegung gab es Neues zu entdecken: Da ein kleiner Wasserfall, dort ein Seerosenteich oder eine Pagode. Dazwischen laden Steinbänke zum Verweilen ein, besonders an einem so warmen Tag (25°C mit praller Sonne ist für uns schon zu warm).

Entlang eines Hügels hat eine Nachbildung der berühmten Terrakotta-Armee Aufstellung genommen, bereit zum Kampf gegen den Feind. Wie beim Original sind die Figuren individuell gestaltet. Gesichtszüge, Nasen, Haare, Bärte oder Bauchumfang unterscheiden sich oft erheblich. Zwei goldene Buddha-Statuen markieren den Beginn der Himmelstreppe, welche zu einem mächtigen liegenden Buddha führt.

Die Anlage ist riesig und wir kommen bestimmt noch einmal hierher. Wir sind sicher, dass man bei jedem Besuch wieder Neues entdeckt.

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